26Juli
2019

Wieder erwachter Aktionismus

Nachdem wir am gestrigen Tag alle mehr mit Essen, Schlafen und Bewässern beschäftigt waren, gab es keine erwähnenswerte Vorkommnisse. Da das Wetter auch nicht so besonders war, hatten wir den Tag dafür gut gewählt. 

Heute allerdings sind wir wieder voller Tatendrang und wollen weiter aus dem Fjord heraus fahren um näher ans offene Meer zu kommen. Für Nachmittag ist Regen angesagt was uns aber nicht davon abhält raus zu fahren. Wir studieren vorher noch die Seekarte um dann festzulegen wohin wir genau fahren. Angeln steht nicht im Fokus, wir wollen eher versuchen irgendwo an Land zu gehen. Nach einiger Zeit Vollgas bei ca. 40 Knoten haben wir ein kleine Bucht gefunden.

Der erste Versuch an Land zu gehen wird abgebrochen, da es nicht möglich ist das Boot zu sichern. Zudem sind die Steine durch Algenbewuchs extrem schmierig. 

Eine kleine Einbuchtung im Felsen erfüllt unsere Anforderungen und wir legen an.

Kaum an Land wird der Küstenabschnitt erkundet. Mir ist klar was uns erwarten wird, doch die Anderen sind dann doch etwas schockiert ob des Mülls. Martin macht aus der Not eine Tugend und sammelt einige kugelförmige Schwimmkörper aus Metall ein (Durchmesser ca. 20 cm) um daraus irgendwann Lampenschirme zu bauen. Er fragt mich was für eine Kapazität ich noch im Auto habe und ich willige ein ihm einen Teil des Treibguts mit nach Deutschland zu nehmen.

Wir sehen aber auch die Schönheit und Details der Insel.

Der Ausblick ist athemberaubend und so streunt jeder in der Bucht umher und verkünstelt sich in irgendeiner Art und Weise. 

Wir haben die Idee Fisch zu fangen um ihn dann mit einem Feuer aus Treibholz zu grillen. Maggi und ich fahren etwas aus der Bucht und lassen die Angeln zu Wasser. Ich habe mit meiner Paternoster Angel relativ schnell Erfolg, doch der gefangene Dorsch und Seelachs sind leider noch zu klein und werden deshalb vorm Verzehr verschont. Zwischenzeitlich fängt es schon an zu regnen und wir bekommen Rufsignale von Land, dass wir doch endlich kommen sollen. Beim Angeln verliert man einfach das Zeitgefühl...

Nachdem wir wieder komplett an Bord sind fahren wir nur mit halben Schub, da der Treibstoff sonst evtl. nicht reichen könnte. Bei diesem Wetter und zunehmendem Regen wäre es sehr unangenehm sich mit zwei kleinen Stechpaddeln an Land zu retten. Wir sehen wieder etliche Papageitaucher und heute auch noch einen Seehund. 

Zum Abendessen gibt es Rindersteak mit Bratkartoffeln und wir stellen immer wieder fest wie gut es uns geht. Danach spielen wir noch ein paar Runden Karten und gehen dann ins Bett. Seeluft macht einfach sehr müde...