27Juli
2019

Der Tag fängt ja gut an...

Um 6 Uhr kommt Maggi aufgeregt ins Haus, weckt uns und sagt, dass er Hilfe benötigt um unser Boot zu sichern. Nachts hat es angefangen zu stürmen und das Wasser im Fjord schlägt phasenweise größere Wellen. Bei so einem Seegang muss das Boot an die Boje und nicht an den Steg, da es mit der Bordwand immer wieder gegen die Fender und das Gestänge des Stegs schlägt. 

  

Maggi zieht das Boot Richtung Ufer was nicht so schlau war. Der Rumpf liegt bereits auf Grund und von hinten kommen die Wellen und das Wasser schwappt über das Heck ins Boot. Wir versuchen erst mit Gefäßen das Wasser aus dem Boot zu bekommen, doch wir sind chancenlos. Zu diesem Zeitpunkt stehen wir alle schon angezogen bis zu den Oberschenkeln im Wasser.

Wir ziehen das Boot mit viel Tiefgang wieder zurück an den Steg und schöpfen wie die Blöden. Zu diesem Zeitpunkt stellen wir uns noch nicht die Frage warum die automatische Lenzpumpe nicht angesprungen ist. Zum Glück springt der Motor an und wir können das Boot an der Boje fixieren und rudern mit dem Beiboot  zurück an Land. Um 7:30 ist unsere Aktion beendet und wir gehen ins Haus. Raus aus den nassen Klamotten und zurück ins Bett. Wir pennen bis 10 Uhr und stehen dann allmählich auf. Bis der Letzte sein Schlafhösle gegen eine normale Hose getauscht hat vergehen weitere 2 Stunden.  

Wir blödeln viel herum und jeder wird mal wegen irgendwelcher Eigenheiten oder Aktionen auch aus der Vergangenheit verscheißert. Das ist tägliche Routine und gehört schon immer dazu.

Am frühen Nachmittag reisst der Himmel auf und wir entschließen und zu einer Wanderung. Hemsi erkundet lieber per Auto die nähere Umgebung und begibt sich auf Fotosafari. Maggi, Martin und ich werden unterwegs abgesetzt und wir steigen ohne Beschilderung und Weg direkt ins Gelände. Zuerst folgen wir einem Bachbett bergauf, dann laufen wir  durch niedrig gewachsene Birkenwälder bis wir die Baumgrenze erreichen.

 

In der Ferne entdecken wir einen Wasserfall und wir sind uns einig, dass wir versuchen ihn zu erreichen. Wenn wir es bis 18 Uhr nicht schaffen brechen wir ab und laufen zur Straße zurück, da uns Hemsi um 20 Uhr wie vereinbart wieder einsammeln soll. Wir arbeiten uns immer höher und haben durch das z. T. sehr sumpfige Gelände Schwärme von Mücken und Fliegen um uns.

 

Trotz eines guten Tempos müssen wir leider irgendwann feststellen, dass wir unser Ziel nicht schaffen werden. Daher wenden wir dem Felsmassiv den Rücken zu und kehren um - schade schade...

Wir laufen insgesamt ca. 15 km durch unwegsames Gebiet und haben immer wieder sensationelle Aussichten. Im Nachhinein sind wir alle froh unsere Trägheit überwunden zu haben um diese Tour zu unternehmen.

Um 20 Uhr sammelt uns Hemsi irgendwo an der Straße auf. Da er vorher noch einkaufen war, freuen wir uns auf ein kühles "MACK Isbjörn" Bier was als Fahrbier getrunken wird. 

Nach dem Essen, insgesamt einem lustigen Abend und schweren Beinen fallen wir irgendwann ins Bett.