14Juli
2019

Bergtour zwischen Glomtinden und Vagakallen

Ich stehe mit der Erkenntnis auf, dass die zusätzliche Isomatte zumindest eine gewisse Verbesserung gebracht hat. Ist zwar noch nicht optimal, aber unter den gegebenen Umständen ganz ok. Wie jeden morgen ist es ein Kampf den Schlafsack zu verlassen und in die kühlen, leicht klammen Klamotten zu steigen. Nach der Morgentoilette und den üblichen Restaurierungsarbeiten sitze ich im meinem Zelt und trockne meine Haare über dem Gaskocher. Noch ist es im Zelt angenehm, was sich aber sehr schnell ändert als ich den Kocher aus mache. Es dauert nicht lange und mir wird etwas kühl. 

Damit mir warm wird und ich meine tägliche Bewegung habe, beschließe ich eine Bergtour zu unternehmen. Also fahre ich um ca. 11:30 Uhr mit dem Fahrrad die E10 Richtung Henningsvaer, biege aber ca. 1,5 km vor dem Tunnel rechts auf die alte Passstraße ab. Diese wurde durch den Tunnel vor über 30 Jahren ersetzt. Die Asphaltdecke wurde entfernt und so handelt es sich jetzt um einen schlechten Feldweg der bei einigen Abschnitten nur noch mit etwas Geschick zu befahren ist. Der Weg führt in einer langen Linkskurve auf einen Sattel der sich direkt über dem Tunnel befindet.

Von dort aus ist Fahren nicht mehr möglich und ich stelle gezwungener Maßen mein Fahrrad ab. Zu diesem Zeitpunkt ist mir schon recht warm - das erst Ziel ist also schon erreicht. Also geht es zu Fuß weiter und nachdem ich nicht in der Lage bin ein normales Tempo zu gehen, ziehe ich in einem ordentlichen Tempo Richtung Gipfel. Ich schwitze nach kurzer Zeit wie ein Schwein, besonders da wo der Rucksack aufliegt bin ich klitschnass. Die Kombination aus einem Baumwoll T-Shirt und meinem Wollpullover ist nicht wirklich schlau. Aber ich verweigere mich der modernen Funktionswäsche - hab ich doch früher auch nicht gehabt. Angeblich sollen in dieser die Körpergerüche noch andere Qualitäten bekommen, d. h. man stinkt, bleibt aber relativ trocken. Ich mag´s dann doch lieber klassisch.

Am "Zwischengipfel" nehme ich mir kurz Zeit um per Selbstauslöser ein Foto zu machen. Andere Wandere kann ich mangels Anwesenheit nicht bemühen.  

 

Von hier aus sind es nochmal ca. 20 Minuten zum eigentlichen Gipfel. Oben angekommen trage ich mich ins Gipfelbuch ein und erfreue mich an der Aussicht. Nach einem Apfel, etwas Wasser und jeder Menge Gegend mache ich mich schließlich wieder an den Abstieg. 

 

Danach folgen noch ein paar Kilometer mit dem Radl. Am Campingplatz angekommen brühe ich mich eine ordentliche  Zeit unter der Dusche und belohne mich mit einem Schokomuffin und einem Tee mit Schuss um die Wärme noch etwas zu erhalten. Nach kurzer Zeit merke ich, dass der Schuss etwas zu groß ausgefallen ist und mir ordentlich zu Kopf steigt. Ach, das Leben kann so schön sein und so es gibt noch eine zweite und dritte Tasse...