09Juli
2019

Abreise von Soroya - Ziel: Lofoten

Ich den Wecker gestellt zu habenwache ich auf und packe meinen restlichen Kram zusammen. Die eigentliche Vorarbeit wie z. B. Fahrrad zerlegen und verstauen habe ich bereits am Abend vorher gemacht. Laut Fährplan, den ich im Internet gefunden habe, würde um 12:00  und 16:45 Uhr eine Fähre ablegen. Doch leider ist vom Vermieter keine Spur - zuletzt hatte ich ihn am Tag meiner Ankunft gesehen, aber auch nur kurz weil er mit seinem Sohn zum Angeln wollte. Ich rufe eine Telefonnummer die an der Eingangstür angebracht ist. Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern ob der Typ Alesander hieß, aber vielleicht kann der mir helfen meine Schuld zu begleichen. Alesander ist der eigentliche Eigentümer und er versichert mir seinen "Supervisor" zu schicken. Letztendlich kommt dieser und ich zahle meine Rechnung.  Ich verliere viel Zeit und mir wird klar dass ich die 12 Uhr Fähre nicht schaffen werde. So werfe ich noch einen letzten Blick auf meiner Herberge und fahre los. (linkes Bild: Zimmer mit Meerblick)

 

Nachdem ich losgefahren bin halte ich an der nächsten Kuppe an um einen letzten Blick auf Sorvaer zu werfen. "Sehr beschaulich!" kommt es mir in den Sinn.

Ich fahre Strecken die mir durch die Tagestouren bekannt sind und lasse das erlebte Revue passieren. 

Da dieser Urlaub ohne Flexibliltät nicht mehr denkbar ist,  muss ich in Hasvik an der Fährstation wieder etwas umdisponieren, da die nächste Fähre erst um 17:45 geht. Ich habe also den ganzen Nachmittag Zeit. Also nutze ich diese und fahre die einzige Straße die ich noch nicht erkundet habe entlang, parke das Auto und klettere mit  der Angel unterm Arm ans Ufer. Leider wiederholt sich das Bild des Treibgutes auf dramatische Weise. Zwischen dem ganzen Unrat entdecke ich sogar einen fast vollen 30 l Benzinkanister wie ihn für Außenborder kenne. Kommentare und Fotos erspare ich hier. Auf Angeln habe ich in dieser Umgebung keine Lust mehr.

Ich laufe einen großen Umweg zum Auto und stoße auf riesige Gestelle für Trockenfisch. Mein Auge ist erfreut - das zuvor gesehene läßt sich aber nicht so leicht verdrängen.

 

Um kurz vor 17 Uhr fahre ich zur Fähre und lege mit einer weiteren Verspätung um 18:10 ab. Die Fähre scheint schon etwas älter zu sein und ich freue mich, dass es auf diesem Schiff noch nach Diesel riecht!

Als ich von der Fähre losfahre erklärt mir Susi (das Navi), dass ich für die 600 km ca. 9:11 h benötige. Es kümmert mich nicht mehr, da sich das Gefühl für Entfernungen nach über 4.000 km bereits verschoben hat.

Ich habe eine tolle Nachtfahrt, wobei "Nacht" bei der Helligkeit ja nicht wirklich zutreffend ist. Nachts mit Sonnenbrille fahren...

Neben insgesamt 6 Elchen (!!!) sehe ich Landschaften die in diesem warmen Licht fantastische Bilder bieten. An vielen Orten bin ich in Gedanken einige Jahre zurück und erinnere mich was für eine schöne Zeit ich dort mit Bine hatte.

 

Das Navi behält Recht und ich bin um ca. 4:50 am Ziel. Ein paar weitere Stunden im "Sitzschlafen" stehen bevor. Die entspannte Nachtfahrt rechtfertigt diesen Schritt aber ein weiteres Mal.